Industrialisierung
Noch im frühen 20. Jahrhundert hatten sich die
Lebensverhältnisse in Dornum bzw. dem
ländlichen Ostfriesland kaum verändert und
erinnerten an die Zeit wie im 17./18.
Jahrhundert. Die meisten Bürger lebten in
einfachen Häusern auf sehr beengtem
Wohnraum, praktisch ohne Komfort. Die
Infrastruktur war nur wenig entwickelt; viele
der Straßen waren noch bis in die 1950er Jahre
unbefestigt.
Der langsame industrielle Wandel in Dornum
nahm Rücksicht auf die örtlichen
Sozialstrukturen, weshalb die Probleme
gründerzeitlicher Stadtentwicklung (ausufernde
Wohnungsnot, Entstehung von Armutsvierteln
und ähnliches) ausblieben. Mit der
„behutsamen Industrialisierung“ veränderte
sich auch die Landwirtschaft langsam und ließ
die Arbeit der Landarbeiter und Knechte
angenehmer werden, was jedoch ein langer
Prozess war, der teils bis in die 1950er Jahre
dauerte.
Die hier errichteten Gebäude sind die baulichen
Zeugen dieses Wandels. Die Wohnhäuser
stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert und
wurden im Stil der Heimatschutzarchitektur
errichtet.