Ratsapotheke
Das Haus der „Ratsapotheke“ wurde nach dem
Brand von 1540 errichtet und diente bis etwa
1562 als Ausweichquartier für die
Ratsverwaltung, die auf den Neubau des
Rathauses wartete. Mit der Fertigstellung des
Rathauses wurde der Bau wieder als Wohnhaus
genutzt, bzw. war eine Braustelle.
Um 1562 bzw. 1590 wurde das Haus mit
seinem Nachbarhaus vereint und es entstand
ein gemeinsames Dach. Bis heute sind die
beiden Häuser anhand der Fassadengestaltung
gut voneinander zu unterscheiden. Nachdem
die Ratsapotheke, die ursprünglich in der
Straße „Lange Brücke“ lag, von der Stadt an
den letzten Ratsapotheker und Pächter,
Heinrich Bolstorf, verkauft worden war, verlegte
er die Apotheke 1833 an diese Stelle am
Marktplatz. Auf diese Weise erhielt der Bau sein
heutiges Aussehen mit der geschnitzten
Inschrift „Ratsapotheke“.
Schaut man sich das Dach der Ratsapotheke
etwas genauer an, erkennt man ein eingerücktes
Dachwerk. Die früher weit verbreitete Giebelform
findet man in Einbeck heute nur noch hier und
bei einem Gebäude in der Marktstraße (vgl.
Station 3).
Der Eingang wird von zwei Sandsteinsäulen
gesäumt. Auf der rechten Säule sieht man das
Wappen der Familie Raven mit Swastika - einem
historischen (Glücks-)Symbol / Sonnenrad,
welches die Nationalsozialisten später
umgedeutet haben.