Westindienspeicher

Hinter dem Kaufmannshof „Große Straße 24“ befindet sich der sogenannte Westindien- speicher, der um 1789 errichtet wurde. Es ist das größte Speichergebäude in Flensburg und erinnert an die Zeit, als Flensburg als Stadt des Rums zu großem Reichtum kam. Der Rum wurde allerdings nie in Flensburg gebrannt, sondern immer nur mit dem Schiff importiert. Als Teil des Dänischen Königreiches mit einem gut ausgebauten Hafen mit entsprechender Infrastruktur eignete sich Flensburg hervorragend für den Import von Waren aus der Karibik. Die Flensburger Handelsleute konnten große Mengen an Rum, aber auch Rohzucker, Tabak, Kakao, Tee und Gewürze importieren. Dänisch-Westindien war eine dänische Kolonie, die unter anderem die Inseln Saint Thomas, Saint John und Saint Croix in der Karibik umfasste. Der Westindienspeicher wurde von dem Kaufmann Andreas Christiansen (*1743, †1811) errichtet. Er gilt als Stammvater der einflussreichen Flensburger Patrizierfamilie Christiansen und war damals einer der reichsten Dänen.