Heiliggeistkirche

Die Heiliggeistkirche wurde um 1386 errichtet und war die Spitalkirche des um 1300 gegründeten Hospitals zum Heiligen Geist. Im Laufe der Zeit wuchs der Einfluss des Spitals auf die Stadt, durch Schenkungen war es zu Reichtum gekommen und besaß größere Ländereien in der Region. Zusätzlich übte das Hospital die Niedere Gerichtsbarkeit aus. Spitäler waren im Mittelalter bedeutende Einrichtungen, denn der Reichtum der Städte zog ab dem 13. Jahrhundert immer stärker die ärmere Landbevölkerung an. Auf dem Land herrschten strikte Hierarchien, die meisten Bauern waren unfreie Knechte eines Landbesitzers und litten unter der schweren Arbeit auf den Feldern. Da erschien das Leben als freier Bürger sehr attraktiv. Meist durch die Stadt verwaltet, wurden die Bewohner der Spitäler von Geistlichen gepflegt, die meist auf dem direkt an das Spital angeschlossenen Klosterareal lebten. Mit der Reformation in Flensburg im Jahr 1529 legte man das Spital mit dem damals ebenfalls geschlossenen Franziskanerkloster im Süden der Stadt (vgl. Station 18) zusammen. Heute ist nur noch die gotische Spitalkirche erhalten, die übrigen Spitalgebäude wurde im Laufe der Zeit abgerissen. Ursprünglich sollte auch die Spitalkirche abgerissen werden, stattdessen wurde sie zu einer Filialkirche von St. Marien (vgl. Station 7) und damit erhalten. Mit der Reformation wurde Deutsch zur Sprache der Gottesdienste. Schon damals gab es in Flensburg eine große dänisch sprechende Minderheit. Seit 1588 werden daher in der Kirche dänische Gottesdienste abgehalten. Im Inneren der kleinen Kirche sind Fresken aus der Bauzeit der Kirche (14. Jahrhundert) erhalten.