Odilienmühle

Unterhalb des Bismarckhäuschens ist das Ensemble der ehemaligen Odilienmühle (auch Kleine Mühle genannt) erhalten, die das Wasser des Leinekanals nutzte. Seit wann es an dieser Stelle eine Mühle gab, ist nicht mehr zu rekonstruieren. Die Odilienmühle wurde um 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Der Sockel und Teile der Seitenwände der Mühlgebäude beidseits des Leinekanals bestehen auch aus Bruchsteinen. Der übrige Mühlenbau ist eine Fachwerkkonstruktion. Mit dieser Mühle konnte im Schutz der Wallanlagen Getreide und anderes gemahlen/geschrotet werden und damit auch zu Zeiten einer Belagerung Mehl produziert werden. Insbesondere bei mehrwöchigen Belagerungen war damit zumindest der Mehlvorrat der Stadtbewohner gesichert. Das heutige Mühlgebäude stammt nicht mehr aus dem 14. Jahrhundert, sondern wurde um 1767 errichtet. Zu dieser Zeit wurde auch die Mühltechnik modernisiert. Heute dreht sich das rekonstruierte Mühlrad wieder, es ist jedoch an keine Technik im Inneren mehr angeschlossen, da diese nicht mehr vorhanden ist.
Mühlengebäude
Mühlrad
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten, wie ein Wasserrad einer Wassermühle angeströmt werden kann. Beim oberschlächtigen Wasserrad läuft das Wasser oberhalb zunächst über eine Rinne zum Wasserrad, fällt dann von oben auf das Rad und treibt es auf diese Weise an. Bei einem mittelschlächtigen Wasserrad fällt das Wasser etwa auf halber Höhe auf das Rad. Ein unterschlächtiges Wasserrad wird von unten angeströmt. Welche Aufhängung man bei einer Mühle nutzt, ist von den örtlichen Gegebenheiten abhängig.