eiszeitliche Landschaften
Die Region der Lüneburger Heide liegt oberhalb
der großen Urstromtäler von Weser/Aller und
Elbe auf einem großen eiszeitlichen Plateau,
welches in der vorletzten Eiszeit (Saale-
Kaltzeit) vor über 115.000 Jahren entstanden
ist. Damals wurde die Region letztmalig von
den eiszeitlichen Gletschermassen überfahren.
Die damals entstandenen Ablagerungen prägen
bis heute große Teile der Lüneburger Heide,
auch rund um Schneverdingen. Die hier unter
einer wenigen Zentimeter dicken Bodenschicht
vorkommenden Sande wurden während der
Saale-Kaltzeit als Schmelzwassersande vor dem
abtauenden Inlandseis abgelagert. Seit dieser
Zeit hat sich die grundlegende
Landschaftsstruktur nicht mehr stark
verändert.
Während der letzten Eiszeit (Weichsel-
Kaltzeit) war die Region durch eine eiszeitliche
Tundra geprägt. Die Böden waren durch die
Nähe zum Inlandseis gefroren und tauten in
den Sommermonaten nur oberflächlich auf.
Eisige Winde wehten von den Gletschern aus
über das Land. Weite Teile dieser Tundra waren
komplett unbewachsen, es muss eine riesige,
monotone Sandlandschaft gewesen sein. Weil
es in diesem Bereich auch keine Hindernisse
wie beispielsweise saalezeitliche Moränenzüge
gab, entstanden während der letzten Eiszeit an
dieser Stelle auch keine Sanddünen, wie in
anderen Teilen der Lüneburger Heide.
Erst mit dem Ende der letzten Kaltzeit vor etwa
10.000 Jahren erwärmte sich das Klima
langsam. Zunächst wuchsen nur kleinere
Bäume und Sträucher in der schwindenden
Tundra. Vor etwa 8.000 Jahren war die Region
von einem Birken-Kiefern-Wald bedeckt,
Wacholder und Sanddorn kamen hier vor. Nach
und nach wurde dieser Wald durch einen
Laubmischwald aus Eichen, Linden und Buchen
verdrängt. Vor etwa 6.000 Jahren war die
gesamte Region bewaldet.