Schloss Jestädt
Das Schloss und die Zufahrt befinden sich in
Privatbesitz. Bitte verhalte dich entsprechend
rücksichtsvoll.
Nimm dir einen Moment Zeit und erkunde die
Architektur des barocken Hauptgebäude und
des Südflügels aus Fachwerk. Beides kannst du
auch gut von der Zufahrt aus sehen.
Direkt unterhalb des Schlosses ist bis heute
eine landwirtschaftliche Gutsanlage erhalten.
Wahrscheinlich gab es hier bereits im Mittelalter
einen Hof, welcher die Burg mit landwirtschaft-
lichen Erzeugnissen (Obst, Gemüse, Getreide)
versorgte. Die heutige Anlage stammt auch aus
der Zeit von Walrab I. von Boyneburg-
Hohenstein, der damals mit dem Bau des
Schlosses auch die Gutsanlage errichtete /
erweiterte.
Zu dem landwirtschaftlichen Gut gehörte
außerdem eine Mühle, die unterhalb des
Schlosses stand. Diese wurde erst in den
1960er Jahren abgerissen. Bis heute ist das
Podest der Mühle am Hang erhalten.
Zwischen dem Schloss und der Werra lag einst
der Schlossgarten. Nur wenig ist über die
geschichtliche Entwicklung des Gartens
bekannt. Es gibt einen Entwurfsplan für einen
Barockgarten, wobei unklar ist, ob die
Planungen je umgesetzt wurden. Heute ist es
ein privater Garten (bitte nicht betreten!) mit
altem Baumbestand.
Hauptgebäude mit Mansardendach /
Mansarddach [1]. Der Mittelteil des Gebäudes ist
deutlich prächtiger [2], man spricht von einem
Mittelrisalit. Er verfügt über einen Schweifgiebel
[3] mit einem Ochsenauge (ovales Fenster) [4].
Der Giebel wird durch große schneckenförmige
Zierelemente (Voluten) [5] abgeschlossen.
Begrenzt wird der Mittelrisalit durch hervor-
stehende Säulen, man nennt sie Pilaster [6].
Südflügel des Schlosses mit der Fachwerk-Figur
„Wilder Mann“
Jestädt um 1793
Schloss [1], Lustgarten [2], Gutshof [3],
Fruchtkasten [4], Gefängnis [5] und Mühle [6]
Kirche [7] und Pfarrhaus [8]
Anger [9]
Haus des Richters [10] und Schule [11]
Kartengrundlage: Staatsarchiv Marburg, Karte P II 16226
frühere Ansicht der Mühle
Bild: Elisabeth von Haebler
Entwurfsplan für den Schlossgarten
Bildnachweis: Unbekannt, Jestädt, Entwurf für einen Lustgarten am Boyneburgischen
Schloß, Plan, Marb. Dep. 254,24, Negativ. Nr.: G81942.tif
© Hessen Kassel Heritage 2023, Graphische Sammlung