Römerberg
Die Straße „Römerberg“ hat nichts mit den
antiken Römern zu tun, die Region rund um
Katzenelnbogen lag östlich des Limes und
gehörte damit zum freien Germanien. Der
Name „Römer“ leitet sich in diesem Fall vom
Sitz einer mittelalterlichen Steuerbehörde ab.
Rund um die Römerstraße lag zu Zeiten der
Grafen von Katzenelnbogen die Verwaltung der
Grafschaft.
Schon zu Zeiten der Grafen von
Katzenelnbogen konnte sich mit der
Stadterhebung kein bürgerliches Leben
entwickeln und trotz des Marktrechts entstand
nie ein florierender Handel mit den land- und
forstwirtschaftlichen Erzeugnissen der Region,
sodass sich in Katzenelnbogen auch nie ein
Marktplatz entwickelte. Die Stadt lag weit ab
der wichtigen Handelsrouten und auch die
Schifffahrt auf dem Rhein war zu weit entfernt,
auch wenn die Grafen hier gutes Geld
verdienten.
Die Bauern mussten Teile ihrer Ernte als Zehnt
an den Grafen abtreten, der diese dann
gewinnbringend verkaufte und damit reich
wurde, während seine Untertanen oftmals in
Armut lebten. Zusätzlich verlegten die Grafen
ihre Residenz um 1330 nach Darmstadt, sodass
Katzenelnbogen auch für die Grafen an
Bedeutung verlor, wodurch das städtische
Leben weiter gebremst wurde. Die Mehrheit der
Bürger waren Bauern, Tagelöhner oder
Bergleute.
Auch mit dem Ende der Grafschaft von
Katzenelnbogen verbesserte sich die Lage
kaum. Die Landgrafen von Hessen-Marburg
hatten nur wenig Interesse an der Landstadt
Katzenelnbogen. Ab dem 17. Jahrhundert
wurde Katzenelnbogen nicht mal mehr als
Städtchen betitelt, sondern war nun ein
unbedeutender Flecken. Aus diesem Grund
hatte Katzenelnbogen nie ein Stadtrat, weshalb
es auch kein Rathaus gab.