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Stiftskirche St. Florin

Die heutige Stiftskirche St. Florin steht nahe des ehemaligen fränkischen Königshofs (vgl. Station 8). Dieser Königshof hatte eine Marienkapelle, die möglicherweise direkt an der Stelle der heutigen Kirche lag. Wann diese errichtet wurde, ist unbekannt. Da der Königshof jedoch aus dem 6. Jahrhundert stammt, wird für die Kapelle ein ähnliches Alter angenommen. Um 940 wurde die Kirche erweitert und ein Chorherrenstift errichtet. Im Zuge der Stiftsgründung kamen die Reliquien des Heiligen Florins aus der Schweiz nach Koblenz und lösten rege Wallfahrten aus. Diese führten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, denn die zahlreichen Pilger kamen nicht nur zu den Reliquien, sondern gaben in Koblenz ihr Geld für Speis, Trank und Übernachtung aus. Im Jahr 1018 schenkte der deutsche König dem Erzbistum Trier den Königshof. Nur wenig später wurde die heutige Kirche im Stil der Romanik errichtet und um 1100 geweiht. Da der Erzbischof von Trier die meiste Zeit in Koblenz weilte, war die Stiftskirche St. Florin für das Bistum bedeutend und wurde reich ausgestattet. Seit dem Bau der Kirche, wurde sie kaum mehr verändert. Im 14. Jahrhundert wurde ein gotischer Chor angebaut, ansonsten blieb der Bau im Stil der Romanik erhalten. Leider blieb nichts von dem mittelalterlichen Inventar der Kirche erhalten. Mehrfach wurde die Kirche geplündert oder das Inventar vernichtet. Im Zuge der Säkularisation (um 1800) wurde die Kirche samt Stift aufgelöst und als Warenlager genutzt. Beinahe wäre die Kirche sogar zu einem Schlachthaus umgebaut worden. Glücklicherweise fehlte das Geld, sodass die Kirche stattdessen der evangelischen Gemeinde überlassen wurde und 1818 erneut geweiht werden konnte.