Schatthaus Ringena

Das „Schatthaus Ringena“ war ursprünglich der Wirtschaftshof und Verwaltungsbau der mittelalterlichen Burg von Loppersum. Daraus leitet sich auch der Name des Gebäudes ab: in Ostfriesland bezeichnete man ein Wirtschaftsgebäude auch als „Schatthaus“. Der Name kommt vom niederdeutschen Wort für „Schutz“ oder „Schatten“. Damit beschreibt es die Funktion des Gebäudes als Beschützer oder „im Schatten der Burganlage“. Wie auch in diesem Fall, standen die Schatthäuser meist in einiger Entfernung von der Burg in Alleinlage, um Platz zum Arbeiten zu haben und um die ursprünglich adeligen Burgherren nicht zu stören. Als Wirtschaftsgebäude errichtet, fungierte das Schatthaus auch als Bauernhof für die Burg. Das Gebäude ist ein sogenanntes Gulfhaus, das typische Bauernhaus in Ostfriesland. Das Gulfhaus entwickelte sich ab dem 16. Jahrhundert aus einem holländischen Bauernhaus. Im Gulfhaus sind die Wohn- und Wirtschaftsbereiche unter einem Dach. Namensgebend für den Haustyp ist der zentrale „Gulf“, der zum Lagern von Heu und Getreide sowie als Stall genutzt werden konnte. Der vordere Bereich des Hauses ist von dem Stall- und Wirtschaftsbereich deutlich abgesetzt und diente der Familie als Wohnraum.
ostfriesisches Gulfhaus
beispielhafter Grundriss eines ostfriesischen Gulfhauses
Wohnteil
Tenne (für das Dreschen von Getreide)
Gulf
Vieh
Pferde