Magdalenenkapelle

Etwas unterhalb der Petrikirche steht die Magdalenenkapelle. Direkt neben der Kapelle stand der 1230 gegründete Klosterkomplex Mariae Magdalenae, ein Augustinerinnen- kloster. Im Zuge der Reformation verließen die Nonnen das Kloster, die Anlage ging in den Besitz der Stadt über und diente fortan unterschiedlichen Zwecken. Zuletzt wurde es als Lazarett genutzt. Im Jahr 1848 entschied sich die Stadt, das Gebäude abzureißen, da es nicht mehr benötigt wurde. Dadurch verlor Magdeburg eine der bedeutendsten romanischen Klosteranlagen Deutschlands. Um 1315 wurde direkt neben dem Kloster Mariae Magdalenae die Magdalenenkapelle errichtet. An dieser Geschichte kann man erahnen, wie stark der Glaube im Mittelalter ausgeprägt war und welche große Bedeutung die Kirche im Mittelalter in der Gesellschaft spielte. Die Menschen waren sehr fromm, gingen oft täglich in die Kirche und fragten bei allen möglichen Entscheidungen des täglichen Lebens um den Rat der Priester oder anderer Kirchen- angehörigen. Auch die heute meist kaum beachteten Details an Altären waren damals bedeutend, sei es die Ehrfurcht vor Dämonen oder Fabelwesen, die durch Gott oder Jesus gebändigt wurden.
Der Überlieferung nach, soll damals ein Dieb ein heiliges Hostiengefäß (ein Gefäß für Opfergaben) aus der Petrikirche gestohlen haben. Kaum hatte er die Kirche verlassen, bemerke er, dass in dem Gefäß bereits geweihte Hostien lagen. In dem Moment kam ein Fuhrmann mit seinen Pferdewagen vorbei. Die Pferde scheuten, als sie dem Dieb begegneten. Der Dieb wurde bemerkt und gefasst. Daraufhin wurde er mit dem Tode bestraft. Die Bürger errichteten an der Stelle eine Kapelle, um diesem schweren Vergehen Rechnung zu tragen. Seitdem gibt es die Magdalenenkapelle.