Kaufhaus am Brand

Direkt hinter dem Eisenturm lag das Mainzer „Kaufhaus am Brand“, von dem heute kaum noch etwas zeugt. Ursprünglich im Jahr 1315 errichtet, war es jahrhundertelang ein bedeutender Handelsort und Treffpunkt in der Stadt. Hier konnte man überdacht einkaufen und handeln. Solch eine Aufgabe übernahm in vielen anderen Städten des Mittelalters das städtische Rathaus, wo es im Erdgeschoss überdachte Handelsflächen gab. Da der Mainzer Erzbischof nach mehreren Aufständen den Bürgern jedoch 1462 untersagt hatte, ein Rathaus zu errichten, gab es in Mainz diese Möglichkeit nicht. Das Kaufhaus wurde zu Zeiten der napoleonischen Besatzung 1813 trotz Protesten abgerissen. Dadurch verlor Mainz eines seiner bedeutendsten mittelalter- lichen Profanbauten. Heute ist das Areal von wenig ästhetischer Nachkriegsarchitektur bebaut.