Eisenturm
Bereits zu römischer Zeit hatte das damalige
Mainz einen aus Steinen errichteten
Stadtmauerring. Diese römische Stadtmauer
wurde in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts
fertiggestellt und war etwa 6 Meter hoch und
zwei Meter mächtig. Diese römische Mauer war
so solide gebaut, dass sie noch bis ins 9.
Jahrhundert vom damals mittelalterlichen Mainz
genutzt wurde.
Im späten 9. Jahrhundert wurde diese römische
Stadtmauer abgerissen und eine neue Mauer
errichtet, die eine deutlich größere Stadtfläche
schützte. In den folgenden Jahrhunderten
wurde die Stadtbefestigung immer wieder
erneuert, verstärkt und neue Tore errichtet. Die
ummauerte Fläche blieb jedoch bis zum Abriss
der Mauer unverändert.
Der Eisenturm ist ein ehemaliger Torturm der
mittelalterlichen Stadtmauer und wurde um
1240 errichtet. Die mittelalterliche Stadtmauer
hatte 34 Türme. Im frühen 15. Jahrhundert
wurde der Turm umgebaut und erhielt sein
heutiges Aussehen. Bereits im 16. Jahrhundert
verlor der Turm seine Funktion. Später nutzte
man den Turm als städtisches Gefängnis.
Im Mittelalter lag direkt vor dem Eisenturm der
Rheinhafen, wo alle möglichen Waren
umgeschlagen wurden. Der Turm war für
Händler einer der wichtigsten Zugänge zur
Stadt. Daher war der Turm bereits im
Mittelalter prächtig bemalt, um den Stolz und
Reichtum der Stadt zu zeigen. Um den Turm
herum fand der Eisenmarkt statt, wo alle
möglichen Eisenwaren gekauft werden konnten.
Dieser Markt gab den Turm seinen Namen.