Nagelsäule
Vor dem Dom auf dem Liebfrauenplatz steht die
sogenannte Nagelsäule. Auf dem ersten Blick
sieht sie recht alt aus, wurde aber erst vor
etwas mehr als 100 Jahren 1916 errichtet. Sie
besteht aus Holz und war im Ersten Weltkrieg
ein Spenden- und Propagandaobjekt.
An der Säule sind bis heute die Plaketten
damaliger Mainzer Institutionen, Verbände,
Vereine und größere Firmen aufgeführt, die
damals für den Weltkrieg gespendet haben.
Jeder Spender durfte nach der Spende einen
Nagel in die hölzerne Säule einschlagen. Der
kleinste Nagel kostete 50 Reichspfennig, der
teuerste mit vergoldetem Kopf 20 Mark.
Auf der Säule steht umlaufend die vierte
Strophe des patriotischen Liedes „Wacht am
Rhein“ aus dem 19. Jahrhundert:
So lang ein Tropfen Blut noch glüht,
noch eine Faust den Degen zieht,
und noch ein Arm die Büchse spannt,
betritt kein Feind hier deinen Strand!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
fest steht und treu die Wacht am Rhein!