Marktplatz

Der Marktplatz von Norden bildet seit Jahr- hunderten das politische und wirtschaftliche Zentrum Nordens und liegt an der höchsten Stelle der Norder Geestinsel. Dieser kleine Teil der Ostfriesischen Geest wird durch das Norder Tief von der übrigen Ostfriesischen Geest abgetrennt. Dadurch war dieser alte Handelsplatz seit jeher vor Hochwasser und den Fluten der Nordsee geschützt. Ab dem 6. Jahrhundert wanderten die Friesen in die Region ein und gründeten an verschiedenen Stellen Marktorte. So entstand wahrscheinlich im 8. Jahrhundert eine Siedlung im Bereich des heutigen Nordens. Im Jahr 884 wird eine Siedlung namens Nordhunwig von Wikingern zerstört, wobei eine Gleichsetzung mit der heutigen Stadt Norden unklar ist. Aufgrund seiner günstigen Lage am Rande der Geest zu den Marschen entwickelte sich Norden rasch zu einem wichtigen Handelsort für die Marschenbauern. Vor allem der Handel mit Vieh und Frischfleisch war von großer Bedeutung. Die Händler kamen aus Westfalen und Holland nach Norden auf den Viehmarkt. Im Jahr 1255 wird Norden erstmals urkundlich erwähnt. Als Hauptort des „Norder Landes“ war Norden schon damals von großer regionaler Bedeutung und hatte ein städtisches Aussehen. Ursprünglich hatte Norden keinen großen Hafen. Ab etwa 1370 änderte sich dies jedoch. Durch den Meereseinbruch und der damit verbundenen Entstehung der Leybucht hatten die Norder nun einen leichten Zugang über das Norder Tief zur Nordsee. Auf diese Weise entwickelte sich die Landstadt Norden zu einer bedeutenden Hafenstadt. Trotzdem blieb Norden eine vergleichsweise kleine Landstadt, die zwischen den wichtigen Städten Aurich und Emden lag und damit strategisch abseits der großen Handelsrouten. Bis heute ist das mittelalterliche Handelsviertel zwischen dem zentralen Markt und dem Hafen im Süden der damaligen Stadt erkennbar: die vier Straßen Uffen-/Heringstraße, Sielstraße, Kirchstraße und Burgstraße bildeten die mittelalterliche Stadt. Der etwa 6,5 Hektar große Marktplatz ist bis heute aufgrund seiner Weitläufigkeit beeindruckend und Symbol der Bedeutung Nordens als mittelalterlicher und neuzeitlicher Handelsplatz. Entstanden ist er wahrscheinlich im frühen 13. Jahrhundert, wobei es hier sicherlich schon vorher einen Handelsplatz gegeben hat. Ursprünglich wurde auf dem Markt vor allem mit Vieh, Fleisch, Salz und Muschelkalk gehandelt. Mit dem florierenden Hafenhandel kamen viele weitere Waren hinzu, wie beispielsweise Butter, Getreide (insbesondere Hafer) und andere landwirtschaftliche Produkte. Um das Jahr 1785 und 1819 wurde der Marktplatz nach und nach bepflanzt, sodass man die Größe des einstigen Platzes kaum mehr wahrnimmt.
Die Geschichte der Stadterhebung von Norden ist etwas vertrackt. Im Jahr 1955 wurde das 700-jährige Bestehen der Stadt groß gefeiert, denn im Jahr 1255 wurde Norden erstmals erwähnt. Damals hatte der Ort Norden wahrscheinlich noch keinen Stadtstatus. Wann genau der Stadt das Stadtrecht verliehen wurde, ist unbekannt. Um 1491 wird Norden in einer Urkunde als Stadt bezeichnet.
10
11
13
14
15
16
17
12
9
8
7
2
4
3
5
1
6
 OpenStreetMap contributors
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Norderland Harlingerland Wangerland Östringerland Rüstringerland Land Wursten Brokmerland Auricherland Lengenerland
10 11 12 13 14 15 16 17
Federgoerland Emsingerland Moormerland Fivelgoerland Oldambt Rheiderland Oberledingerland Saterland
Lage von Norden auf der Geestinsel Moor, Geest, Marsch
friesische Länder um 1300
 OpenStreetMap contributors