Spital
In der Vorstadt lag das 1443 erstmals erwähnte
städtische Spital, welches von Abgaben und
Steuern befreit war. Die Gründung des Spitals
wurde von Friedrich Schülein initiiert. Er war
Vikar bei St. Sebald in Nürnberg. Mit dem
Übergang der Vorstadt an den Würzburger
Bischof bestätigte dieser die Unabhängigkeit
des Spitals, sodass es weiterhin keine Abgaben
leisten musste.
Zunächst war das Spital eine Herberge, in der
Fremde und wahrscheinlich vor allem Kaufleute
übernachten konnten, wenn sie in Prichsenstadt
ihre Waren anboten.
Im Laufe der Zeit kam das Spital durch
Schenkungen in den Besitz größerer Ländereien
und Hofanlagen.
Später kümmerte man sich im Spital um alte,
arme und bedürftige Bürger von Prichsenstadt.
Heute sind die ehemaligen Spitalgebäude aus
dem Stadtbild verschwunden. Lediglich der
Straßenname erinnert noch an diese
bedeutende, mittelalterliche Einrichtung.
Die mittelalterlichen Herbergen sind nicht mit
heutigen Hotels oder Ferienwohnungen zu
vergleichen. Es waren spartanisch eingerichtete
Zimmer. Im Mittelalter gab es natürlich keine
sanitären Anlagen. Gewaschen haben sich die
Leute meist mit Wasser aus einem Eimer oder
über einer Wanne. An der Hauswand befand
sich ein Plumpsklo, darunter ein Kanal oder
Bach. Geschlafen wurde auf strohgefüllten
Matratzen.