Vorstadt
Nach den Zerstörungen Prichsenstadts durch
den Würzburger Fürstbischof im Jahr 1462
wurde dieser Bereich durch die Bürger von
Kleinschönbach wiederaufgebaut. Die Vorstadt
lag zwar direkt vor der Stadt Prichsenstadt,
gehörte politisch betrachtet jedoch nicht zu ihr.
Stattdessen war die Vorstadt eine unabhängige
Gemeinde mit eigenem Schultheißen. Sie
gehörte politisch und gerichtlich (Blutgericht)
zu Stadtschwarzach an Main. Ihren Zehnten
mussten die Bewohner an das Kloster Ebrach
liefern, dennoch waren sie Bürger von
Prichsenstadt.
Die Bewohner der Vorstadt waren
Ackerbürger und hatten deutlich weniger
Geld, als die Bürger des benachbarten
Prichsenstadts. Bis heute ist dieser Unterschied
in den beiden Stadtbereichen zu erkennen.
In der Vorstadt stehen nur wenige große
Bürgerhäuser. Viele Gassen werden bis heute
durch kleine Wohnhäuser und zahlreiche
Scheunen gesäumt. Die Grundstücke waren
deutlich schmaler. Die hier lebenden Bürger
betrieben Weinbau, vor allem aber Ackerbau
und Viehzucht. An den Hängen des
Steigerwaldes konnten die Bauern zwar reiche
Ernten einfahren, mussten jedoch teilweise
auch vergleichsweise hohe Abgaben als
Zehnten oder Steuern leisten.