Stadtbefestigung

Sowohl die Vorstadt als auch Prichsenstadt selbst sind Planstädte, angelegt durch Kaiser Karl IV. (*1316, †1378). Die Strukturen der einstigen Planstadt sind bis heute erhalten. Noch immer folgen fast alle Straße einem rastermäßigen Verlauf. Einzige Ausnahme bilden die Gassen rund um den Standort des ehemaligen Spitalhofes. Möglicherweise befand sich in diesem Bereich der ehemalige Briesehof. Mit der Stadterhebung Prichsenstadts im Jahr 1367 nutzten die Bürger die über das Marktrecht eingenommenen Steuern, um eine erste Stadtmauer zu errichten. Mit dem Bau des Spitals wurde auch die Vorstadt von einem Mauerring geschützt. Weil Prichsenstadt als Planstadt angelegt wurde, hat die Stadtmauer kaum „Biegungen“, sodass wenige Türme ausreichten, um die Mauer zu überblicken und zu verteidigen. Durch die Zerstörung von Prichsenstadt durch den Würzburger Fürstbischof im Jahr 1462 musste eine neue Stadtmauer errichtet werden. Damals entstand die heutige Wehranlage mit Stadttoren und Wehrtürmen. An der Anzahl der Türme wird sichtbar, dass die Stadt Prichsen- stadt deutlich mehr Geld und Mittel für den Stadtmauerring zur Verfügung hatte, als die Vorstadt. Im Mittelalter wurden die Stadttore nachts und bei Bedarf geschlossen. Das Obertor war fast immer verschlossen, weshalb der Zugang zur Vorstadt nur über Prichsenstadt möglich war. Zugbrücken führten über den Stadtgraben und boten zusätzlichen Schutz. Ursprünglich hatte sogar die „innerstädtische“ Stadtmauer einen Graben, der inzwischen aus dem Stadtbild verschwunden ist. Das Westtor (Obertor) wurde um 1670 umfassend umgebaut und erhielt sein heutiges Aussehen.
Der Mauerring rund um Prichsenstadt verfügte über acht Rundtürme und ein Stadtmauertor (Untertor, im 19. Jahrhundert abgebrochen). In der Stadtbefestigung der Vorstadt gab es nur das Stadttor (Westtor, ursprünglich Obertor). Zwischen den beiden Städten befand sich der sogenannte Stadtturm . Vor der Stadtmauer verlief ein Wassergraben, der bis heute teilweise erhalten ist bzw. zu erahnen ist. Abbildung in Anlehnung an: Wöppel [1968]
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