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Ratsherrentrinkstube

Die Ratsherrentrinkstube, auch Ratstrinkstube genannt, war eines der wichtigsten Bauten der mittelalterlichen Verwaltung Rothenburgs und wurde Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Hier trafen sich die Ratsherren und konnten wichtige Themen besprechen. Außerdem wurde hier teils ausgiebig gefeiert und geschmaust. Das Gebäude war nur für die Ratsherren zugänglich und ermöglichte so auch Geheimtreffen und Gespräche bis tief in die Nacht. Die Fassade des Gebäudes wird durch eine astronomische Uhr aus dem Jahr 1683 geschmückt. Die Sonnenuhr wurde 1768 montiert. Die große Uhr von 1910 erinnert an die Sage des Meistertrunks von 1631. Diese Sage wurde erst um 1770 aufgeschrieben, dennoch findet anlässlich dieser Sage seit 1881 alljährlich das Festspiel „Der Meistertrunk“ statt. Aus den Chroniken der Stadt ist zu entnehmen, dass es solch ein Ereignis bei der Einnahme und Plünderung Rothenburgs durch Tilly während des Dreißigjährigen Krieges nie gegeben hat.
Ratsherrentrinkstube
Sage des Meistertrunks Der damalige Bürgermeister Nusch soll die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges vor der Zerstörung durch General Tilly bewahrt haben. Damals wurden die Ratsherren zum Tode verurteilt. Als Tilly sein Urteil vollstrecken wollte, empfingen die Ratsherren den General mit einem 3 ¼ Liter fassenden Krug voll bestem Wein. Tilly war davon milde gestimmt und bot an, wenn jemand den Humpen in einem Zug leeren könne, würde er die Stadt verlassen. Bürgermeister Nusch ergriff die Chance und leerte den Humpen in einem Zug. So bewahrte er die Stadt vor der Zerstörung.