Franziskanerkirche
Gegenüber des Stаudt’schen Hauses liegt die
Franziskanerkirche – nach der Kirche St. Jakob
der bedeutendste Sakralbau der Stadt. Sie
wurde um 1281 erstmals erwähnt, als der
Orden der Franziskaner nach Rothenburg
kam.
In den kommenden Jahrhunderten wurde die
Arbeit des Ordens im Bereich der Seelsorge und
Pflege durch die Mönche vom Stadtrat und dem
Adel der Stadt unterstützt. Später in der
Geschichte kippte das gute Verhältnis – im
Zuge des Bauernkrieges verbündeten sich die
Mönche mit den aufständischen Bauern und
standen damit am Ende auf der falschen Seite.
Zahlreichen Mönchen wurde der Prozess
gemacht und sie wurden hingerichtet.
Im Zuge der Reformation wurde das Kloster
aufgelöst und fiel 1548 in städtischen Besitz.
Teile des Klosters wurden abgerissen,
glücklicherweise wurde die Klosterkirche jedoch
erhalten. Seit 1871 gehört sie zur
Kirchenverwaltung St. Jakob.
Damit hat der Kirchenbau eine sehr wechsel-
volle Geschichte und galt zwischenzeitlich sogar
als ruinös. Eine umfassende Sanierung im 19.
Jahrhundert verhinderte den Abriss. Damit
wurde diese wunderschöne, mittelalterliche
Bettelordenskirche der Nachwelt bewahrt.
Manches des mittelalterlichen und frühneu-
zeitlichen Inventars überdauerte Kriege und
Sanierungen. Daher ist ein Besuch der Kirche
überaus lohnenswert.