Auf dieser Seite der Saar lag im Mittelalter die Stadt Alt-Saarbrücken (vgl. Station 1). Hier befinden sich die Anfänge Saarbrückens als Residenz- und Verwaltungsstadt. Auf dem Schlossberg gab es wahrscheinlich schon um 850 eine Burganlage, von der aus das Saar-Tal und die Flussquerung überwacht wurde. Im Jahr 999 wird die Burganlage erstmals urkundlich als „castellum Sarabrucca“ erwähnt. Damals schenkte der deutsche König Heinrich IV. (*1050, †1106) die Burganlage dem damaligen Metzer Bischof Adalbero II. (*um 958, †1005).Die Burg Saarbrücken war immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen und wechselte mehrfach den Besitzer. Im Jahr 1168 wurde die Burganlage von Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa (*um 1122, †1190) aus unbekannten Gründen zerstört. Anschließend wurde eine neue Burganlage angelegt. Rund um die Burg bildete sich eine kleine Handelssiedlung.Im Jahr 1261 wurde an der Stelle der heutigen Schlosskirche eine erste Kapelle für die Siedlung nahe der Burg errichtet – dem späteren Alt-Saarbrücken. Zunächst war die St. Nikolauskapelle eine Filialkapelle des St. Arnualer Chorherrenstifts. Der Saarbrücker Graf Johann I. (*um 1260, †1342) war mit den Chorherren und ihrer Seelsorge unzufrieden, sodass er zwar einen Wechsel des Chorherrenstifts durch den damaligen Papst erwirkte, dennoch unterstand die Gemeinde bis 1549 dem Stift.Im 15. Jahrhundert war die Kapelle/Kirche baufällig geworden, sodass man sich entschied, einen Neubau zu errichten. Die genauen Baudaten der Kirche sind nicht bekannt, jedoch sind Lohnrechnungen von 1476 und 1478 bis heute erhalten und bestätigen den Bau der Kirche in dieser Zeit. Wahrscheinlich wurde sie um 1518 fertiggestellt. Es ist ein Beispiel dafür, dass man im Spätmittelalter bei weitem nicht alles aufschrieb, beziehungsweise die Unterlagen im Laufe der Zeit verschwunden sind. Im Mittelalter gab es den Stadtschreiber, der meist im Rathaus saß und hier alles Wichtige festhielt, was in der Stadt passierte. Dazu zählte der Bau von Gebäuden oder Straßen meist nicht. Allerdings ist es unüblich, dass der Bau / die Fertigstellung der Kirche in diesem Fall nicht dazu zählte.Nach den schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg, baute man die Kirche ab 1952 wieder auf. Das Innere der Kirche wurde im Stil der 1950er Jahre gestaltet. Bis 1982 war die Kirche als solche in Nutzung, in den Jahren 1986/1987 wurde die Kirche erneut umgebaut und von der Musikhochschule des Saarlandes genutzt. Seit 2004 ist hier zusätzlich ein Museum für kirchliche Kunst zu finden, außerdem nutzt man die Kirche für Konzerte.Sein heutiges Aussehen erhielt der Bau erst 2006, als die barocke Turmhaube aufgesetzt wurde.