Landschaftsentstehung

Die Sandlandschaft bei Sandweier südlich von Rastatt ist eine der bedeutendsten Dünenlandschaften Baden-Württembergs. Manche der hier vorkommenden Dünen sind bis zu 20 Meter hoch und ragen aus der flachen Rheinebene hervor. Entstanden sind diese Dünen am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 11.500 Jahren. Damals, in der sogenannten Jüngeren Dryas, kam es zu einem kurzzeitigen, weltweiten Kälteeinbruch. Dadurch ging die spärliche Vegetation, die sich am Ende der Weichsel- Eiszeit (Würm-Eiszeit) bereits gebildet hatte, wieder ein. Kräftige Winde aus dem Südwesten mobilisierten Sedimente (Ablagerungen) in der Rheinebene und wehten sie an die Ränder. Es entstanden große Dünen. Das feinere Material wurde deutlich weiter verweht – man findet es als Löss im heutigen Bayern. Im Laufe der Zeit erwärmte sich das Klima und die späteiszeitlichen Dünen wurden von Pflanzen bedeckt und sind daher bis heute in der Landschaft erhalten. Zunächst wuchsen auf den Dünen kleine Bäume und Büsche, beispielsweise Legföhren, Birken, Weiden, Wacholder oder Sanddorn. Später wurde der Bewuchs dichter, höher und der gesamte Bereich wurde bewaldet. Bis heute sind große Bereiche der Dünen von einem lichten Wald bewachsen. Teile der Dünenlandschaft wurden in der jüngsten Vergangenheit als Truppenübungsplatz genutzt. Zudem kam es in den Dünen zum industriellen Abbau von Sand. Die Spuren dieses Abbaus sind bis heute in der Landschaft zu erkennen.