Dorfgeschichte

Über die Anfänge von Suurhusen ist nur wenig bekannt. Ursprünglich gab es hier mehrere Hauswarfen, auf denen sich jeweils ein Haus oder ein Hof befand. Der benachbarte Ort Loppersum ist einer der ältesten Orte der Region, von wo aus Suurhusen ab dem 7. / 8. Jahrhundert besiedelt wurde. Die ersten Siedler lebten in einfachen Häusern mit offener, zentraler Feuerstelle. Um das Jahr 1000 entstand auf der bis heute erhaltenen Kirchenwarf ein erster noch turmloser Kirchenbau. Ein alter Stein mit einer eingeritzten Jahreszahl von 1004 bezeugt diese frühe Kirchengründung. Nördlich der Kirche wuchsen die Warfen der einzelnen Gehöfte im Laufe des Mittelalters durch Aufschüttung immer mehr zusammen, sodass es im Hochmittelalter im Bereich des heutigen Dorfes drei größere Warfen gab, die bei Hochwasser umspült wurden. Damals bestand noch die Meeresbucht von Sielmönken, an deren Ufern die damaligen Siedler lebten. Als die Bevölkerung in der Region der ehemaligen Meeresbucht im Laufe des 13. Jahrhunderts anstieg, wurde das Meer durch den damals einsetzenden Deichbau immer weiter zurückgedrängt und die Fläche der ehemaligen Bucht trockengelegt. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden in Ostfriesland die Häuptlingsherrschaften. Durch die Friesische Freiheit wurde den Adeligen bzw. Häuptlingen in Ostfriesland weitreichende Autonomie zugesichert. Den Ostfriesen wurde Unabhängigkeit und Selbstbestimmung ermöglicht. Die Friesische Freiheit ist beispielsweise einer der Gründe, weshalb damals das Lehnswesen in Friesland abgeschafft wurde, bzw. nie entstand. Mit der Ausbildung der Häuptlingsherrschaft entstand auf der östlichsten Warf von Suurhusen eine Burganlage bzw. ein festes Haus. Im Jahr 1356 wird der Häuptling Boinck tho Suiderhusen als erster Burgbesitzer erwähnt. Heute ist von der Anlage nichts mehr erhalten, auch die genaue Lage ist unbekannt, denn sie wurde bei Kämpfen zwischen den ostfriesischen Häuptlingen mehrfach zerstört, wiederaufgebaut und schon im frühen 15. Jahrhundert komplett geschliffen.