Porta Nigra

Ab dem Mittelalter nutzten die Bürger von Trier große Teile der römischen Stadtmauer als Steinbruch, um aus diesen leicht zu beschaffenden Steinen neue Gebäude zu errichten. Die Porta Nigra das letzte erhaltene Stadttor des römischen Triers. Dies ist wahrscheinlich dem Umstand zu verdanken, dass im Mittelalter bis in die Neuzeit auf dem römischen Stadttor eine Kirche stand. Nach dem Tod des Heiligen Simeon (vgl. Station 3) ließ Bischof Poppo von Babenberg (*986, †1047) in Andenken an Simeon über dem Tor eine Doppelkirche errichten. In der unteren Kapelle wurde der hl. Simeon bestattet. Über dem heute noch erhaltenen Turm der Porta Nigra wurde damals der Kirchturm errichtet, während der andere Turm des Stadttores abgerissen wurde, damit dort der Chorbereich entstehen konnte. Bis heute sind an der Porta Nigra die Spuren des Chores mit den Säulen gut zu sehen. Außerdem wurde ein Erker an den Chorbereich gesetzt, der auch zum Teil erhalten ist. Direkt neben der Porta Nigra wurde mit dem Tod von Simeon das Kollegiatstift St. Simeon errichtet. Wann es genau gegründet wurde, ist unbekannt. Der Nordflügel der Anlage wurde und 1040 errichtet. Schon bald war das Stift reich begütert. Im 18. Jahrhundert wurde das Stift nach Plänen von Baltasar Neumann umgestaltet und erhielt sein heutiges Aussehen. Mit der Säkularisation durch Napoleon Bonaparte im Jahr 1802 wurden das Stift und die Kirche auf der Porta Nigra aufgehoben. Zusätzlich befahl er, die mittelalterliche Kirche abzubrechen und den antiken Zustand des Tores wiederherzustellen. Heute findet man im ehemaligen Stift und der Porta Nigra das Stadtmuseum von Trier.