Porta Nigra
Die Porta Nigra ist das bedeutendste Bauwerk
der Stadt und blickt auf eine lange und
wechselvolle Geschichte zurück. Ursprünglich
wurde sie um 170 n. Chr. als römisches
Stadttor errichtet. Für den Bau des Tores nutzte
man den sogenannten Kordeler Sandstein.
Dieser ursprünglich gelb-graue Sandstein war
ein häufig verwendeter Baustein der Römer in
Trier. Er wurde bei Kordel (etwa 10 Kilometer
nördlich von Trier) abgebaut. Der Sandstein ist
relativ leicht zu bearbeiten, verwittert nur sehr
langsam und ist damit enorm langlebig.
Entstanden ist der Sandstein vor etwa 230
Millionen Jahren in der geologischen Zeit der
Trias. Damals sah es im Bereich des heutigen
Deutschlands noch ganz anders aus. Hier lag
ein kontinentales, abflussloses Becken
(Germanisches Becken), in welches mächtige
Flusssysteme mündeten. Damals herrschte ein
wüstenähnliches Klima. Große Flusssysteme
transportierten Sand und Schutt aus den
umliegenden Gebirgen in die große Ebene und
formten damit eine riesige Sandlandschaft.
Über Millionen von Jahren entstand aus den
Sandablagerungen der heute in vielen
Landschaften vorkommende Buntsandstein.
Meist hat der Buntsandstein durch die
Verwitterung von Eisenverbindungen eine
rötliche Farbe angenommen, aber es gibt auch
gelbliche bis weiße Sandsteinvarietäten. Zu
diesen „hellen“ Buntsandsteinen zählt auch der
Kordeler Sandstein, den man zum Bau der
Porta Nigra nutzte. Ursprünglich hatte die Porta
Nigra daher eine gelbliche Färbung. Erst durch
die jahrhundertelange Verwitterung wurde die
Fassade dunkler.
Die Porta Nigra wurde nie vollendet. Manche
der Säulen wurden nicht vollständig bearbeitet
und die Türangeln für die Stadttore fehlen.
Daraus kann man schließen, dass die Porta
Nigra nie über Stadttore verfügte. Die Steine
der Porta Nigra wurden durch Eisenklammern
zusammengehalten. Heute sind die meisten
dieser verschwunden, sie wurden über die
Jahrhunderte entwendet und das Eisen
eingeschmolzen.