Wohnhaus Marktstraße 16
Dieses Wohnhaus wurde um 1609 errichtet und
ist eines der wenigen Gebäude der Stadt, die
den Dreißigjährigen Krieg fast unbeschadet
überlebt hat. Damals wurden weite Teile
Wanfrieds verwüstet und viele Häuser zerstört.
Eine große Gaube, die direkt oberhalb der
Fassade beginnt, ermöglicht die optimale
Nutzung des Dachbodens als Lagerfläche. So ist
davon auszugehen, dass das Gebäude
ursprünglich als Handelshaus errichtet wurde.
Der Bauherr des Gebäudes ist unbekannt,
dennoch lässt sich der Reichtum daran ablesen,
dass am Balkenwerk der 1. Etage lateinische
Inschriften zu finden sind. Links am Balken
steht übersetzt: Wenn Du dein rechtmäßiges
Leben führst, dann brauchst Du Dich um das
Gerede der Leute nicht zu kümmern“. Rechts
steht übersetzt: „Durch den Herrn werden wir
siegen.“
Zudem gab es früher über der Eingangstür und
am Balkenwerk der 2. Etage hebräische
Inschriften, die nahelegen, dass das Haus von
einem gläubigen jüdischen Bürger bewohnt
wurde.
Im Balkenwerk finden sich mehrere Hinweise
auf Schiffe und Fischschuppen. So wurde das
Haus wohl von einem reichen Handelsmann
errichtet, der seinen Wohlstand dem Handel auf
der Werra zu verdanken hatte.