Moorentstehung
Das Weingartener Moor wurde 1940 unter
Schutz gestellt und zählt damit zu den ältesten
Naturschutzgebieten der Region. Im Jahr 1984
wurde das Naturschutzgebiet um den
angrenzenden Bruchwald erweitert.
Das Weingartener Moor ist ein typisches
Niedermoor, welches sich bei der Verlandung
eines eiszeitlichen Flusssystems gebildet hat.
Durch den großen Materialtransport brachten
die Schwarzwald-Zuflüsse immer mehr
Sedimente in die Rheinebene. Es bildeten sich
große Schwemmfächer entlang der östlichen
Flanke des Oberrheingrabens. Irgendwann lag
die Sohle der Flüsse (Flussbett) durch dieses
„Aufschottern“ so „hoch“, dass die Flüsse vor
etwa 3000 Jahren ihren Verlauf komplett
änderten und nun dem Rhein auf direktem
Wege zuflossen.
Dadurch wurde das große, späteiszeitliche
Flusssystem weitestgehend trockengelegt und
verlandete zunehmend. In den größeren
Senken bildeten sich zunächst Seen, die
ebenfalls mit der Zeit verlandeten und sich zu
Sümpfen und Mooren entwickelten. Das
Weingartener Moor ist eines der letzten
erhaltenen Moore dieser ehemaligen
Flusslandschaft und daher auch landschafts-
geschichtlich von großer Bedeutung.