Stadtgeschichte
Um das Jahr 1000 sah es an dieser Stelle noch
ganz anders aus. Die Oker, ein Nebenfluss der
Aller, bildete im Bereich des heutigen
Wolfenbüttels ein weitverzweigtes Flusssystem
mit vielen Nebenarmen aus. Zwischen den
Flussarmen lagen morastige, teils auch
sumpfige Bereiche. Durch diese unwegsame
Landschaft führte eine bedeutende
Handelsstraße vom Rhein zur Elbe und querte
in einer Furt die Oker. An dieser Stelle
errichtete Widekind von Wolfenbüttel, der
spätere Namensgeber der Stadt, im 11.
Jahrhundert eine Wasserburg, um die Querung
der Oker zu kontrollieren.
In den folgenden Jahrhunderten wurde diese
Burg immer wieder zerstört und
wiederaufgebaut, denn sie lag an einem
strategisch bedeutenden Ort entlang der Oker.
Im Jahr 1255 eroberte Herzog Albrecht I.
(*1236, †1279) die Burg. Er war Herzog des
damaligen Herzogtums Braunschweig-Lüneburg
und residierte zu dieser Zeit in Braunschweig.
Durch diese Eroberung legte Albrecht I. den
Grundstein für das spätere Fürstentum
Braunschweig-Wolfenbüttel. Im Jahr 1432
verlegten die Herzöge von Braunschweig-
Wolfenbüttel ihre Residenz ins Wasserschloss
von Wolfenbüttel, denn sie waren die ständigen
Auseinandersetzungen mit den Bürgern von
Braunschweig leid.
Wolfenbüttel wurde zur Residenzstadt und
erlebte bis 1753 eine Zeit der Blüte und des
wirtschaftlichen Aufschwungs. Danach verließen
die Herzöge die Stadt und gingen nach
Braunschweig zurück, nachdem dort ein neues
Schloss errichtet worden war. Für mehr als drei
Jahrhunderte war das Schloss in Wolfenbüttel
eines der bedeutendsten Machtzentren
Norddeutschlands. Kaum ein Herzogtum prägte
den norddeutschen Raum mehr als die Herzöge
von Braunschweig-Wolfenbüttel.