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Schütting

Der Schütting ist seit Jahrhunderten die Vertretung der Bremer Handelsleute. Dieser Standort wurde gewählt, um die Macht der Handelsleute gegenüber dem städtischen Rat und dem Bremer Bischof am Dom zu demonstrieren. Schon 1444 wird an dieser Stelle der erste Schütting erwähnt. Der heutige Bau wurde 1537/1538 im Stil der Spätgotik und frühen Renaissance errichtet und seitdem mehrfach umgebaut. Einzig der Treppengiebel zur Langenstraße stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Direkt an der Fassade des Schüttings standen mehrere Verkaufsbuden der Kaufleute, die hier ihre Waren anboten. Die Fassade des Schüttings wurde 1896 bis 1899 komplett neugestaltet. Damals erhielt der Bau sein heutiges Aussehen mit der Prunktreppe und dem damals neuen, plattdeutschen Wahlspruch der Bremer Kaufleute: Buten un Binnen – wagen und winnen („draußen und drinnen – wagen und gewinnen“). Bis heute ist der Schütting der Sitz der Bremer Kaufmannschaft und der Handelskammer.
Schütting
älteste Fassade des Schüttings
Schütting
Im Giebel des Schüttings sieht man eine mittelalterliche Hansekogge. Sie stammt aus der Zeit um 1594, die Spätzeit der Hansekoggen. Mit den Hansekoggen wurden früher die Waren in Bremen angelandet. Damals sahen die Weser und die anderen Flüsse noch ganz anders aus: Stromschnellen, Untiefen und Sandbänke kamen immer wieder vor und bewegten sich im Fluss. Daher durften die Schiffe nicht zu viel Tiefgang haben und mussten dennoch stabil genug sein, um nicht zu kentern und um dennoch auch auf der Nordsee beispielsweise nach Bergen in Norwegen fahren zu können.