Alte Häuser am Markt
Die Nordwestseite des Marktplatzes wird durch
rekonstruierte Handelshäuser des 20.
Jahrhunderts gesäumt. Nach den schweren
Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurden die
hier stehenden Gebäude errichtet. Dabei nutzte
man teils Fassaden von Häusern die
ursprünglich an anderer Stelle in der Stadt
standen. Trotz dieses jungen Alters bekommt
man hier eine Idee davon, wie der Marktplatz
einst ausgesehen hat.
An der Ecke zur Obernstraße steht das
ursprünglich 1909 errichtete Rathscafé /
Deutsches Haus, welches in den 1950er Jahren
wiederaufgebaut wurde. Damals wurde die
Inschrift „Gedenke der Brüder, die das
Schicksal unserer Trennung tragen“
angebracht. Es ist ein Zitat des Bremer
Bürgermeisters Wilhelm Kaisen (*1887, †1979)
zur deutschen Teilung.
Das Gebäude daneben wurde 1956 nach
historischen Plänen des 16. Jahrhunderts
rekonstruiert. Heute ist es das „Haus Zum
Jonas“. Auf dem Giebel ist eine Figur eines
Wals. In der Bibel wurde Jonas von einem Wal
verschluckt.
Die Rats-Apotheke zählt zu den ältesten
Apotheken Bremens und wurde bereits 1532
erstmals urkundlich erwähnt. Damals lag sie
noch nicht am Markt, sondern wahrscheinlich in
der Sögestraße. Das Gebäude der Raths-
Apotheke wurde nach den Zerstörungen im
Zweiten Weltkrieg rekonstruiert und frei
verändert – der ursprüngliche Bau hatte nur
einen großen Giebel. Beachte die schöne
Sonnenuhr in dem rechten Giebel.
Das Haus der Stadtsparkasse ist eine
Rekonstruktion aus den Jahren 1958/1959.
Damals nutzte man die Fassade eines
ehemaligen Rokokohauses aus dem Jahr 1755.
Es stand ursprünglich an der Schlachte
(Weserpromenade) und war im Zweiten
Weltkrieg zerstört worden. Heute ist das Haus
der Stadtsparkasse eines der wenigen bis heute
erhaltenen Rokokogebäuden in Bremen.
Häuser am Markt heute
frührere Bebauung der Westseite des
Marktplatzes