Landschaftsgeschichte

Die Hügelgräberheide bei Kirchlinteln befindet sich im Bereich der sogenannten Lintelner Geest, die ganz im Osten der Achim-Verdener Geest liegt. Die Lintelner Geest ist eine alte, eiszeitliche Landschaft, die sich vor über 130.000 Jahren während der Saale-Kaltzeit gebildet hat. Damals stießen die Inlandseismassen das letzte Mal bis hier vor und formten die Grundzüge der heutigen Landschaft. Vor den Gletschermassen entstand eine riesige, eiszeitliche Schuttfläche aus Gestein, Sand, Kies und feinerem Material. Das feinere Material wurde durch starke Winde weiter nach Süden und Westen transportiert. Bis heute sind die Böden der Lintelner Geest sehr sandig und steinig. Bei solch einer Landschaft, die in der vorletzten, saalzeitlichen Kaltzeit gebildet wurde, spricht man auch von einer Altmoränenlandschaft. Diese Landschaften bauen sich aus alten, eiszeitlichen Formen auf, wie beispielsweise alten Grund- und Endmoränen und großen Sandablagerungen / Sandgebieten, die vor dem Gletscher abgelagert wurden. Während der letzten, weichselzeitlichen Kaltzeit (Eiszeit), erreichten die Inlandeismassen die Region nicht mehr, sondern endeten (terminierten) östlich der Elbe. Zu dieser Zeit war die Region rund um die Hügelgräberheide durch eine eiszeitliche, trockene Tundra (eiszeitliche Kältewüste) geprägt. Es gab kaum Bewuchs und eisige Winde wehten über das Land und formten diese riesige, trockene Kältewüste. Heute ist die Lintelner Geestlandschaft eine flachwellige, sandige und vorwiegend trockene Region. Kleinere Täler wurden durch Bäche in die Geestfläche eingeschnitten, andere Senken und Täler sind aus eiszeitlicher Zeit erhalten geblieben. In manchen Senken und breiteren Talmulden bildeten sich in den letzten Jahrtausenden kleinere Moorflächen (Hoch- und Niedermoore). An dieser Stelle, nahe dem schmalen Gibbach, liegt solch ein kleines, kaum zu erkennendes Niedermoor. Durch die jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung und die Kanalisation des hier fließenden Gibbachs wurde das Moor stark verändert und ist heute kaum mehr als solches zu erkennen. Es zeigt, wie massiv der Mensch in die Landschaft eingegriffen hat und ihr Aussehen nach seinen Wünschen verändert hat. Dieser Prozess begann jedoch nicht erst in neuerer Zeit, sondern bereits zu dem Zeitpunkt, als der Mensch in der Region sesshaft wurde, den Wald rodete und Ackerbau betrieb.