Steipe
Im 14. Jahrhundert stand an dieser Stelle das
älteste Bürgerschaftsgebäude, welches
wahrscheinlich als erstes Rathaus diente. Nur
wenig ist über dieses frühe Gebäude bekannt.
Um 1430 wurde der Bau umgestaltet bzw. neu
errichtet. Rund 50 Jahre später, um 1481/1482,
erhielt es bei einem erneuten Umbau sein
heutiges, spätgotisches Aussehen.
Der Name Steipe leitet sich von der trierischen
Bezeichnung Stütze ab. Die Steipe war das
Fest- und Tanzhaus der Bürgerschaft, wurde
jedoch auch für weitere städtische Aufgaben
genutzt: unter anderem als Rathaus,
Ratsschenke, Kanzlei und Stadtarchiv. Der
Standort gegenüber der Domimmunität wurde
bewusst gewählt und symbolisierte die
Eigenständigkeit der Bürgerschaft – auch wenn
die Bürgerschaft trotz zahlreicher Versuche sich
nie vom Erzbischof lösen konnte.
An den Gebäudeecken sieht man zwei
Ritterstatuen: der linke Ritter hat ein offenes
Visier und schaut friedlich auf den Markplatz.
Der andere Ritter hat ein geschlossenes Visier
und schaut mit der Hand am Schwert zum
Dom.
Der heutige Bau ist eine Rekonstruktion (1970
fertiggestellt), nachdem die Steipe im Zweiten
Weltkrieg zerstört wurde.