St. Gangolf
Die Kirche St. Gangolf ist nach dem Dom die
älteste Kirche in Trier und war jahrhundertelang
die Bürger- und Marktkirche der Stadt. Über
einen schmalen Zugang vom Hauptmarkt
gelangt man zur Kirche, denn sie ist vollständig
von Häusern umbaut. Das barocke Portal aus
dem Jahr 1731 ist reich verziert. Hier sieht man
auch eine Figur vom hl. Gangolf.
Die Anfänge von St. Gangolf gehen auf eine
Kapelle zurück, die hier um 958 errichtet
wurde. Der heutige spätgotische Kirchenbau
wurde im 15. Jahrhundert (etwa um 1459)
geweiht, aus dieser Zeit stammen auch die
unteren beiden Turmgeschosse. Die oberen
Turmeinheiten wurden um 1507 fertiggestellt.
Gestiftet wurden sie von der Bürgermeister-
witwe Adelheid von Besselich.
Außerdem wurde damals eine Feuerglocke auf
dem Turm installiert. Mit der Fertigstellung des
Turmes war die Kirche St. Gangolf höher als die
Domtürme – was den Erzbischof natürlich
ärgerte und er so nicht auf sich sitzen lassen
konnte. Wenig später wurde auf Befehl des
Erzbischofs der Südturm des Doms erhöht.
Auch im Inneren von St. Gangolf gibt es einiges
zu sehen. Über den Grundriss erfährst du, wo
die wichtigsten Kunstwerke zu finden sind.
Das Seitenschiff wurde im 15. Jahrhundert
angebaut und ist mit prächtigen Fresken
geschmückt. Hier befindet sich ein Taufbecken
aus dem frühen 13. Jahrhundert und ein
Weihwasserbecken aus dem 15. Jahrhundert [2].
Die Zuckerberg-Madonna [3] stammt aus der
Zeit um 1320. Der Marienaltar [4] wurde um
1602 / 1603 von einem Trierer Bildhauer
geschaffen. Das Chorfresko [5] aus der Zeit um
1850 überdeckt ein zugemauertes Chorfestern,
welches von außen noch sichtbar ist. Die
Grablegungsgruppe [6] stammt aus der Mitte des
15. Jahrhunderts.